Workshops

Im Rahmen von angeleiteten Workshops soll ein Einblick in praktische Kompetenzen des Fachbereichs gegeben werden.

WS1:

Makrozoobenthos als Bioindikator in Fließgewässern

In der Wasserrahmenrichtlinie spielt das Makrozoobenthos neben dem Phytobenthos, den Makrophyten und den Fischen eine entscheidende Rolle in der ökologischen Zustandsbewertung unserer Fließgewässer. Durch Analysieren der Artengemeinschaft eines Gewässerabschnittes können die Einflüsse stofflicher Belastungen sowie hydromorphologischer Veränderungen auf das Ökosystem erfasst und bewertet werden. Im Workshop werden wir gemeinsam naturnahe und verbaute Abschnitte eines typischen Gewässers des Wienerwalds beproben (Trittsicherheit erforderlich) und die besammelten Tiere mit Hilfe eines Binokulars identifizieren und dabei etwas über deren Lebensweise erfahren.

WS2:

Die Revision der EU-Abwasser-Richtlinie im Spannungsfeld: Guter Zustand trotz stofflicher Herausforderungen und Erreichung der Klimaneutralität

Obwohl die EU-Abwasserrichtlinie aktuell nur von 4 der 27 EU-Länder erfüllt wird, sind im Revisionsprozess trotzdem zusätzliche Ansprüche an die Siedlungswasserwirtschaft gestellt worden.

Im Bereich des urbanen Regenwassermanagements wird vermehrt blau-grüne Infrastruktur empfohlen. Im Workshop werden die sich aus den rechtlichen Anforderungen ergebenden Konfliktfelder abgeleitet und mögliche Lösungen diskutiert. Abschließend können wir unser Versuchstechnikum mit aktuellen Forschungsanlagen besichtigen.

WS3:

Die Donau in Wien – ein Naturraum in der Großstadt: Funktionen und Herausforderungen

Was wäre Wien nur ohne Donau?

Die Donau hatte eine große Bedeutung für die Entwicklung der Stadt. Ursprünglich war die Donau im Raum Wien ein reich-verzweigtes Gewässer mit weitläufigen Augebieten. Im Zuge der Donauregulierung ist vieles davon verloren gegangen. Reste der Aulandschaft stehen seit 1996 als Teil des Nationalparks Donauauen unter Schutz. Das Gewässermanagement, die Erhaltung der Aulandschaften und eine Reihe weiterer Nutzungen sind dabei eng mit der Wasserrahmenrichtlinie und dem Erreichen eines „guten Zustands“ verknüpft.

WS4:

Ingenieurbiologische Maßnahmen im urbanen Fließgewässer – gutes ökologisches Potential?

Die Wasserrahmenrichtlinie sieht die Erreichung eines guten ökologischen und chemischen Zustands für alle Oberflächengewässer vor. Dieses Ziel ist vor allem bei erheblich veränderten Gewässern nicht mehr möglich, stattdessen steht hier das ökologische Potential im Fokus. Im Workshop wird diskutiert, ob und wie diese Ziele im urbanen Fließgewässer mittels ingenieurbiologischer Maßnahmen umgesetzt werden. Gemeinsam werden ingenieurbiologische Maßnahmen für urbane Fließgewässer erarbeitet.

WS5:

Erreichung des guten Zustands in Gewässern – Hindernisse und Strategien

Das Erreichen und Erhalten eines “guten Zustands” in Gewässern wird gemäß der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie gefordert, doch bis dieses Ziel tatsächlich erreicht ist, gibt es viele Hindernisse und Herausforderungen zu bewältigen. Es gilt bestehende Rechte und Nutzungen zu navigieren, mit begrenzten Flächenverfügbarkeiten zu arbeiten und unterschiedliche Interessen verschiedener Gruppen auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. In diesem Workshop wird auf diese Schwierigkeiten eingegangen und es werden Strategien und Methoden (Planungsinstrumente, Bewusstseinsbildung, Öffentlichkeitsarbeit, Beteiligungsprozesse,…) diskutiert, um diese Problematiken zu meistern und mehr Unterstützung für ökologische Maßnahmen zu bekommen.

WS6:

Die Donau als zentrale europäische Wasserstraße zwischen technischem Fortschritt und nachhaltiger Entwicklung

Die anthropogenen Nutzungen der Donau haben zu erheblichen Änderungen der Morphologie des Flusses und auch des Sedimentregimes des Donaueinzugsgebietes geführt. Dies erschwert das Flussraummanagement und gefährdet die Nutzung. In mehreren internationalen Projekten werden Daten gesammelt und numerische sowie physikalische Modellierungen durchgeführt, um das Prozessverständnis über den Sedimenttransport und morphologische Veränderungen in großen Flüssen zu verbessern. Der Workshop bietet Einblicke in die Prozesse und die wissenschaftlichen Projekte und ermuntert selbst Ideen einzubringen, wie ein nachhaltiges Management an der Donau aussehen könnte.

WS7:

Digitale Oberflächenmodelle und Orthofotos: The Making of ...

Planungsaufgaben und Anwendungen in der Hydrologie und Wasserwirtschaft benötigen Kenntnisse über die Lage und den Zustand von Gewässern, welche sehr oft in Form von Geodaten vorliegen. Zu Beginn des Workshops stellen wir Euch einige Anwendungen aus dem wasserwirtschaftlichen Bereich vor, für welche digitale Geländemodelle und Orthofotos als Planungsgrundlage benötigt werden. Danach könnt Ihr selbst mit einer speziellen Software (ERDAS Imagine) Oberflächenmodelle und Orthofotos aus hochauflösenden und digitalen Luftbildern erstellen. Um Euch die Qualitätsbeurteilung von digitalen Oberflächenmodellen und Orthofotos zu erleichtern, werden abschließend die Vorteile, aber auch die Schwachstellen der entstandenen Produkte diskutiert.

WS8:

Stellenwert der Flussmorphologie für die Erreichung eines guten Zustands

Im neuen Wasserbaulabor der Universität für Bodenkultur können Versuche mit hohen Durchflüssen ohne Pumpen und in sehr großen Modellmaßstäben durchgeführt werden, dadurch ist es weltweit einzigartig. Damit können Erkenntnisse zu Themen wie Sedimenttransport, Strömungsvielfalt oder auch Flussmorphologie gewonnen werden. Diese haben auch erhebliche Auswirkungen auf den Zustand der Fließgewässer. Beim Workshop wird das Wasserbaulabor besichtigt und ein Versuch zum Thema Transportweiten von Geschiebe durchgeführt. Dazu werden Tracersteine im Big Flume (5,3 m breite Rinne mit bis zu 10 m³/s Abfluss) eingebracht und ihr Verhalten beobachtet.