HyWaTa 2023
Hydrologisch-Wasserwirtschaftliche Tagung in Wien
31. Mai. – 03. Juni 2023
HyWaTa ist wieder da!
unser Motto:
„Wasserrahmenrichtlinie – ist der gute Zustand gut genug?“
Termin: 31.5. - 03.06.2023
Universität für Bodenkultur Wien
Die HYWATA ist eine von Studierenden organisierte Tagung mit ca. 100 TeilnehmerInnen aus
Österreich, Deutschland und der Schweiz, die bereits auf eine Organisationsgeschichte an der TU
Dresden und der Universität Duisburg-Essen zurückblickt. Sie soll Studierende aus ähnlichen Studienrichtungen vernetzen, im Rahmen
von Workshops fachliche Kompetenzen erweitern und den Blick über den eigenen Tellerrand ermöglichen.
Nach der Absage aufgrund Covid-19 2020 werden wir 2023 wieder eine HyWaTa unter dem Motto
"Wasserrahmenrichtlinie - ist der gute Zustand gut genug?"
veranstalten!
Vortragende erzählen von aktuellen (Forschungs-)Projekten im Bereich Wasser und geben Ausblicke auf mögliche neue Arbeitsfelder.
Förderung der Vernetzung junger WasserwirtschaftlerInnen untereinander, sowie mit zukünftigen ArbeitgeberInnen.
Vermittlung von Fachkompetenzen durch Vorträge, Exkursionen und Workshops zu verschiedensten Themen.
Kennenlernen der Hauptstadt Österreichs, ihrer fachspezifischen Besonderheiten und Sehenswürdigkeiten.
Mittwoch 31.05.23
15:00 Eintreffen & Anmeldung
18:00 Begrüßung und Grillfest
Samstag 03.06.23
10:00 Vorträge zum Wasserbaulabor und der Sponsoren
12:00 Opportunity Café
13:00 Stadttour oder Ausklang auf der Donauinsel
Hier findet ihr das Programmheft mit den aktuellen Informationen:
Im Rahmen von angeleiteten Workshops soll ein Einblick in praktische Kompetenzen des Fachbereichs gegeben werden.
WS1:
Makrozoobenthos als Bioindikator in Fließgewässern
In der Wasserrahmenrichtlinie spielt das Makrozoobenthos neben dem Phytobenthos, den Makrophyten und den Fischen eine entscheidende Rolle in der ökologischen Zustandsbewertung unserer Fließgewässer. Durch Analysieren der Artengemeinschaft eines Gewässerabschnittes können die Einflüsse stofflicher Belastungen sowie hydromorphologischer Veränderungen auf das Ökosystem erfasst und bewertet werden. Im Workshop werden wir gemeinsam naturnahe und verbaute Abschnitte eines typischen Gewässers des Wienerwalds beproben (Trittsicherheit erforderlich) und die besammelten Tiere mit Hilfe eines Binokulars identifizieren und dabei etwas über deren Lebensweise erfahren.
WS2:
Die Revision der EU-Abwasser-Richtlinie im Spannungsfeld: Guter Zustand trotz stofflicher Herausforderungen und Erreichung der Klimaneutralität
Obwohl die EU-Abwasserrichtlinie aktuell nur von 4 der 27 EU-Länder erfüllt wird, sind im Revisionsprozess trotzdem zusätzliche Ansprüche an die Siedlungswasserwirtschaft gestellt worden.
Im Bereich des urbanen Regenwassermanagements wird vermehrt blau-grüne Infrastruktur empfohlen. Im Workshop werden die sich aus den rechtlichen Anforderungen ergebenden Konfliktfelder abgeleitet und mögliche Lösungen diskutiert. Abschließend können wir unser Versuchstechnikum mit aktuellen Forschungsanlagen besichtigen.
WS3:
Die Donau in Wien – ein Naturraum in der Großstadt: Funktionen und Herausforderungen
Was wäre Wien nur ohne Donau?
Die Donau hatte eine große Bedeutung für die Entwicklung der Stadt. Ursprünglich war die Donau im Raum Wien ein reich-verzweigtes Gewässer mit weitläufigen Augebieten. Im Zuge der Donauregulierung ist vieles davon verloren gegangen. Reste der Aulandschaft stehen seit 1996 als Teil des Nationalparks Donauauen unter Schutz. Das Gewässermanagement, die Erhaltung der Aulandschaften und eine Reihe weiterer Nutzungen sind dabei eng mit der Wasserrahmenrichtlinie und dem Erreichen eines „guten Zustands“ verknüpft.
WS4:
Ingenieurbiologische Maßnahmen im urbanen Fließgewässer – gutes ökologisches Potential?
Die Wasserrahmenrichtlinie sieht die Erreichung eines guten ökologischen und chemischen Zustands für alle Oberflächengewässer vor. Dieses Ziel ist vor allem bei erheblich veränderten Gewässern nicht mehr möglich, stattdessen steht hier das ökologische Potential im Fokus. Im Workshop wird diskutiert, ob und wie diese Ziele im urbanen Fließgewässer mittels ingenieurbiologischer Maßnahmen umgesetzt werden. Gemeinsam werden ingenieurbiologische Maßnahmen für urbane Fließgewässer erarbeitet.
WS5:
Erreichung des guten Zustands in Gewässern – Hindernisse und Strategien
Das Erreichen und Erhalten eines “guten Zustands” in Gewässern wird gemäß der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie gefordert, doch bis dieses Ziel tatsächlich erreicht ist, gibt es viele Hindernisse und Herausforderungen zu bewältigen. Es gilt bestehende Rechte und Nutzungen zu navigieren, mit begrenzten Flächenverfügbarkeiten zu arbeiten und unterschiedliche Interessen verschiedener Gruppen auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. In diesem Workshop wird auf diese Schwierigkeiten eingegangen und es werden Strategien und Methoden (Planungsinstrumente, Bewusstseinsbildung, Öffentlichkeitsarbeit, Beteiligungsprozesse,…) diskutiert, um diese Problematiken zu meistern und mehr Unterstützung für ökologische Maßnahmen zu bekommen.
WS6:
Die Donau als zentrale europäische Wasserstraße zwischen technischem Fortschritt und nachhaltiger Entwicklung
Die anthropogenen Nutzungen der Donau haben zu erheblichen Änderungen der Morphologie des Flusses und auch des Sedimentregimes des Donaueinzugsgebietes geführt. Dies erschwert das Flussraummanagement und gefährdet die Nutzung. In mehreren internationalen Projekten werden Daten gesammelt und numerische sowie physikalische Modellierungen durchgeführt, um das Prozessverständnis über den Sedimenttransport und morphologische Veränderungen in großen Flüssen zu verbessern. Der Workshop bietet Einblicke in die Prozesse und die wissenschaftlichen Projekte und ermuntert selbst Ideen einzubringen, wie ein nachhaltiges Management an der Donau aussehen könnte.
WS7:
Digitale Oberflächenmodelle und Orthofotos: The Making of ...
Planungsaufgaben und Anwendungen in der Hydrologie und Wasserwirtschaft benötigen Kenntnisse über die Lage und den Zustand von Gewässern, welche sehr oft in Form von Geodaten vorliegen. Zu Beginn des Workshops stellen wir Euch einige Anwendungen aus dem wasserwirtschaftlichen Bereich vor, für welche digitale Geländemodelle und Orthofotos als Planungsgrundlage benötigt werden. Danach könnt Ihr selbst mit einer speziellen Software (ERDAS Imagine) Oberflächenmodelle und Orthofotos aus hochauflösenden und digitalen Luftbildern erstellen. Um Euch die Qualitätsbeurteilung von digitalen Oberflächenmodellen und Orthofotos zu erleichtern, werden abschließend die Vorteile, aber auch die Schwachstellen der entstandenen Produkte diskutiert.
WS8:
Stellenwert der Flussmorphologie für die Erreichung eines guten Zustands
Im neuen Wasserbaulabor der Universität für Bodenkultur können Versuche mit hohen Durchflüssen ohne Pumpen und in sehr großen Modellmaßstäben durchgeführt werden, dadurch ist es weltweit einzigartig. Damit können Erkenntnisse zu Themen wie Sedimenttransport, Strömungsvielfalt oder auch Flussmorphologie gewonnen werden. Diese haben auch erhebliche Auswirkungen auf den Zustand der Fließgewässer. Beim Workshop wird das Wasserbaulabor besichtigt und ein Versuch zum Thema Transportweiten von Geschiebe durchgeführt. Dazu werden Tracersteine im Big Flume (5,3 m breite Rinne mit bis zu 10 m³/s Abfluss) eingebracht und ihr Verhalten beobachtet.
BITTE FÜR ALLE EXKURSIONEN FESTES GESCHLOSSENES SCHUHWERK MITNEHMEN!
EX1:
Laufkraftwerk Freudenau / Kompostwerk Lobau
Wir besuchen am Vormittag das Donau Laufkraftwerk Freudenau des österreichischen Stromversorgers Verbund. Beim Donaukraftwerk Freudenau (mit den größtem Turbinendurchmesser Europas) wurde zum ersten Mal eine Fischwanderhilfe von Anfang an eingeplant.
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Nach einer Mittagspause auf der Donauinsel, spazieren wir zum Kompostwerk Lobau. Dort findet der gesamte Ablauf der Kompostierung statt. Kompost ist für die Landwirtschaft von hoher Bedeutung und auch das Wassermanagement auf einer Anlage wie dieser ist sehr interessant.
EX2:
Marchfeldkanal / Versuchswirtschaft
Am Vormittag fahren wir zur Betriebsgesellschaft Marchfeldkanal. Dort werden wir erfahren zu welchen Zwecken der Marchfeldkanal errichtet wurde und in wie weit die Wasserrahmenrichtlinie umgesetzt wird.
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Danach geht es weiter zur Versuchswirtschaft der BOKU, wo sich sämtliche Messgeräte, welche für die Agrarwissenschaften notwendig sind, befinden. Darunter befindet sich unter anderem ein Lysimeter.
EX3:
Speicherkraftwerk / Naturpark Schrems
Diese Exkursion spannt einen Bogen von der energetischen Nutzung des Wassers in Form eines Speicherkraftwerkes bis hin zum Wasser als natürlicher Lebensraum.
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Wir besuchen das Speicherkraftwerk Ottenstein am Kamp in Niederösterreich, wo wir einen Einblick in die Energieerzeugung aus Wasserkraft inklusive Besichtigung der Turbinenhalle und Staumauer bekommen. Anschließend wird die Bedeutung des Lebensraumes der Waldviertler Moore und Teiche im UnterWasserReich im Naturpark Hochmoor Schrems erläutert. Betrachtet werden dabei sowohl mikroskopisch kleine Lebewesen als auch die im Areal lebenden Fischotter Otto und Aska.
EX4:
Wasserbaulabor / Spittelau
Bei dieser Exkursion lernen die Studenten am Vormittag das neuer Wasserbaulabor der Boku kennen. Dabei werden neue Versuche vorgestellt und es kann in die Forschung der Boku hineingeschnuppert werden. Nach der Führung durch das Wasserbaulabor spazieren wir zur Donauinsel und verbringen mit einer mitgebrachten Jause die Pause.
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Nach der Führung durch das Wasserbaulabor spazieren wir zur Donauinsel und verbringen mit einem Imbiss die Pause. Nach der Rast geht es entlang des Donaukanals zur Müllverbrennungsanlage/Fernwärme Spittelau.
EX5:
Ingenieurbiologie / Störzucht
Am Vormittag bekommen wir einen Einblick zu ingenieurbiologischen Maßnahmen in Wien und welchen Beitrag sie zur Wiederherstellung der Gewässer leisten.
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Nach einer Mittagspause steht ein Besuch der von der BOKU mitbetreuten Störzucht auf der Donauinsel an. Mit Europäischer Förderung wird die Nachzucht der letzten in der Donau lebenden Störart, des Sterlets, betrieben.
EX6:
Deponie Rautenweg / Liesing
Vormittags besuchen wir die Deponie Rautenweg. Es wird mitunter um die Themen Deponiesicherheit und Grundwassermanagement gehen. Highlight sind die auf der Deponie lebenden Pinzgauer Ziegen.
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Nachmittags werden wir etwas zu den Renaturierungsmaßnahmen bei der Liesing hören. Die Liesing wurde wie viele andere Flüsse auch wegen einer hohen Hochwassergefahr eingeengt. Mittlerweile werden jedoch viele Renaturierungsmaßnahmen umgesetzt. Damit soll das Leben im Fluss gefördert werden.
14:00 – 15:00
DI Franz Steiner
Über:
Regionalentwicklung und Wasserwirtschaft am Beispiel Marchfeldkanal
Geschichte, Entstehung, Umsetzung und Nutzung des Projektes Marchfeldkanal
Gewässerökologische und wasserwirtschaftliche Maßnahmen,
Quantitative und qualitative Aspekte der Wasservorkommen in Bezug auf die WRRL
15:00 – 16:00
Prof. Dr. Christine Stumpp
Institut für Bodenphysik und landeskulturelle Wasserwirtschaft der Boku (SoPhy)
Über:
Grundwasser und WRRL
Vulnerabilitätskonzept, Transportprozesse in Böden und Grundwasser, Wasserqualität, Stickstoffeinträge, aktuelle Forschungsprojekte der Boku.
16:00 – 16:30
KAFFEE UND KUCHEN
16:30 – 17:30
Dr. Reinhard Nolz
Institut für Bodenphysik und landeskulturelle Wasserwirtschaft
der Boku (SoPhy)
Über:
Umsetzung der WRRL bei Bewilligungen von Bewässerungsanlagen
Bewässerung in den Problemgebieten Marchfeld und Seewinkel
Die Anmeldung ist zurzeit leider nicht mehr möglich!
Achtung! Das Teilnehmer*innenkontingent für Studierende der BOKU ist bereits ausgeschöpft. Die Anmeldung für BOKU Studierende erfolgt auf der Warteliste.
Die Teilnahmegebühr beträgt 20€ für Studierende der BOKU bzw. TU Wien, die über einen Schlafplatz in Wien verfügen.
Für all jene, deren Unterkunft von uns bereitgestellt werden soll, beträgt die Teilnahmegebühr 50€.
Für alle gilt: enthalten sind die Verpflegung, Exkursionen, alle Tickets für öffentliche Verkehrsmittel, Workshops uvm.
Von der Idee, wieder eine HYWATA an der BOKU auf die Beine zu stellen, bis zur Umsetzung braucht es viele mittragende Hände. Dank der Unterstützung zahlreicher Sponsoren und Sponsorinnen kann aus der Planung die Tagung wachsen. Wir danken all jenen herzlich, die der HYWATA finanzielle, zeitliche, oder materielle Ressourcen zur Verfügung stellen und so die Arbeit unseres ehrenamtlichen Teams ermöglichen! Ihre Unterstützung fließt direkt in die Umsetzung des Events und die Vernetzung der Wasserwirtschaftenden von morgen.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung!